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Aktuell: Veranstaltungen - Ausstellungen Publikationen - Jubiläen - Jahrestage - Archivnachrichten:


1200 Jahre Kißlegg - Kleine Ausstellung im Pfarrstadel zur Einführung

08.01.2024 - KISSLEGG. Die Gemeinde Kißlegg feiert dieses Jahr ein außergewöhnliches Jubiläum: Vor 1200 Jahren, im Jahr 824, wurde Kißlegg das erste Mal in zwei Urkunden des Klosters St. Gallen namentlich erwähnt. Zur Einführung in die Umstände dieser Ersterwähnung ist im Pfarrstadel ab sofort eine kleine Ausstellung zu sehen.
Logo Kißlegg 824-1024
Traditionsurkunde
des Gerbald vom
20. Juni 824


       (Stiftsarchiv St. Gallen,

Privaturkunden II 52;
www.e-chartae.ch)

Gerbaldsurkunde von 824
(zur Ansicht Abbil-
dungen anklicken)
Vitrine Pfarrstadel

Mit dieser kleinen Ausstellung möchten wir ein wenig in das Thema einführen und zeigen maßgenaue Fotographien der beiden Urkunden, jeweils mit Vorder- und Rückseite. Einer kurzen inhaltlichen Beschreibung folgt die Transkription, die formale Beschreibung und die Transkription der Rückseite. Zuletzt folgt der Versuch einer Übersetzung des lateinischen Originals ins Deutsche. (TW)


Zum Jubiläum 1200 Jahre Kißlegg: Jahresausstellung 2023/2024 im
Ausstellungssaal des Stiftsarchivs St. Gallen noch bis 24.01.2024 zu sehen


25.12.2023 - ST. GALLEN. "Im frühen Mittelalter vermachen viele Menschen ihren Besitz an das Kloster St.Gallen, um von diesem auf Lebenszeit versorgt zu werden. Mit der Urkundenformel victus et vestitus erbitten sie sich im Alter dieselbe Menge an «Nahrung und Kleidung», wie sie den Mönchen zusteht.

Das menschliche Bedürfnis nach einem würdigen Leben in Alter sowie Krankheit bringt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit unterschiedliche Formen der sozialen Absicherung hervor. Neben Familie und Kloster nehmen seit dem späteren Mittelalter die Spitäler eine wichtige Rolle ein.

Wie wollen wir alt werden? Die Jahresausstellung 2023 des Stiftsarchivs St.Gallen beleuchtet aus historischer Perspektive ein Thema, das über die Jahrhunderte hinweg nichts an Aktualität eingebüsst hat [Webpage Stiftsbezirk St. Gallen]."


In der Ausstellung ist auch das Original einer die Cella Ratpoti, mithin Kißlegg betreffenden Urkunde zu sehen, die in der 
Zeit zwischen dem 12.09.826 und dem 22.01.828 entstanden ist (St. Gallen, Stiftsarchiv, II 82 (Privaturkunde): https://www.e-chartae.ch/de/charters/view/596
     Stiftsarchiv St. Gallen.
(Foto: tw 07.06.2015)
Gebäude Stiftsarchiv

Mit dieser Urkunde Rachilt überträgt dem Kloster St.Gallen gemeinsam mit ihrem Advocatus Scrutolf für ihr und ihrer Mutter Seelenheil eine Hufe des Fruachonolf in Leutkirch mit allem Zubehör; unter dem Vorbehalt, dass sie die Hufe auf Lebenszeit an sich zurücknimmt und in Kißlegg einen angemessenen Wohnplatz sowie den für einen Mönch üblichen Unterhalt und Kleidung erhält. Rachilt bestimmt weiterhin, dass ihre Mutter, wenn sie das möchte, ebendort leben darf und dann dieselben Leistungen erhalten soll.

St. Gallen ist auf jeden Fall eine Reise wert, und 
die Ausstellung bietet einen kleinen Einblick in die Zeit der Gründung Kißleggs vor über 1200 Jahren. Im kommenden Jahr, in der nachfolgenden Ausstellung, werden übrigens dann die beiden Urkunden von 824 im Ausstellungssaal des Stiftsarchivs zu sehen sein. Weitere Informationen hier: https://www.stiftsbezirk.ch/de/aktuelle-ausstellungen/ausstellungssaal (TW)


1200 Jahre Kißlegg - Das Jubiläumsjahr 2024 wirft seine Schatten voraus

27.09.2023 - KISSLEGG. Im kommenden Jahr feiert die Gemeinde Kißlegg ein außergewöhnliches Jubiläum. Kißlegg wird sage und schreibe 1200 Jahre alt. Im Jahr 824 wurde Kißlegg das erste Mal in zwei Urkunden des Klosters St. Gallen offiziell erwähnt. Dieses Jubiläum wird im Rahmen der mittelalterlichen Kinder- und Heimattage zu Kißlegg ausgiebig gefeiert, diese finden von Donnerstag, 30.5. bis Sonntag, 2.6.2024 im Schlosspark statt.

Es gibt auch das ganze Jahr über ein buntes Rahmenprogramm. Für den Anlass wurde ein Jubiläumslogo entworfen. Der Gemeinderat hat sich aus einer Vielzahl von Vorschlägen für das abgebildete Logo entschieden, das das Jubiläumsjahr durchgehend begleiten wird.

Logo Kißlegg 824-1024
Logo der Gemeinde Kißlegg
zum Jubiläumsjahr 2024











Priester Ratpot und die
Ersterwähnung Kißleggs
im Jahr 824. Sgraffito am
Kißlegger Rathaus von
Toni Schönecker.
(Foto: tw)
Ortsgründer Ratpot - Abbildung vom Rathaus


Darauf zu finden sind mit dem Alten Schloss, dem Neuen Schloss und der Katholischen Pfarrkirche die drei markantesten Gebäude der Gemeinde. Unter dem offiziellen Gemeindewappen finden sich die Jubiläumszahlen, ebenso ist mit der grünen Volute das touristische Logo von Kißlegg abgedruckt
(DER KISSLEGGER 27.09.23).

Eine erste historische Annäherung an das Thema auf dieser Plattform kann unter "Beiträge
", Abschnitt "Frühgeschichte - Frühes und hohes Mittelalter" nachgelesen werden: Link zum Text  (TW)


300 Jahre St.-Anna-Kapelle und Heilig-Geist-Spitalkirche

12.09.2023 - KISSLEGG. Genau 300 Jahre sind vergangen, seit die St.-Anna-Kapelle beim Friedhof und die Spitalkirche in Kßlegg ihre Kirchweihe erhielten. Der Weihbischof und Generalvikar des Bistums Konstanz, Franz Johann Anton von Sirgenstein, war auf seiner "Weihe-Reise", die ihn zwei Tage zuvor bereits nach Wangen zur Einweihung der Spitalkirche Wangen geführt hatte, am 12. September 1723 nach Kißlegg gekommen, um zunächst die 1718-19 erbaute St.-Anna-Kapelle und am 13. September die nach dem Ortsbrand von 1704 wiedererrichtete Kirche des Heilig-Geist-Spitals zu konsekrieren.
St. AnnaDeckenfresko
Deckenfresko der
1718/19 neu er-
bauten St. Anna-
Kapelle



Spitalkirche
 Heilig Geist 
mit
altem Spital
gebäude
von 1704/05
(Fotos: tw)




Spitalkirche

Die Pfarrchronik berichtet über die Kapelle St. Anna und die Weihe der beiden Kirchengebäude wie folgt: "Herr Pfarrer Müthinger zu Kißlegg [erhielt] unterm 20. April 1718 die bischöfliche Vollmacht, zu Erbauung der St. Anna Kapelle bei Kißlegg den ersten Stein zu legen. Da nun binnen einem Jahr dieser Bau vollendet worden, wurde der damalige Probst des Collegiat Stifts Wolfegg Herr Theodorius Straubhaar von dem hochwürdigsten Bischof [am 12. Okt. 1719] legitimiret, die neu erbaute St. Anna Kapelle nach dem Römisch-Konstanzischen Ritual benedictione simplici sacerdotale einzuweihen." Die eigentliche Konsekration durch Bischof bzw. Weihbischof ließ dann noch bis 1723 auf sich warten. Zu den beiden Weihetagen 1723 berichtet die Pfarrchonik ergänzend: "Bemerkenswerth übrigens ist: 1. Daß bei diesem Anlaß Se. Hochgräfl. Gnaden Herr Carl Eberhard Graf von Wolfegg, das H. Sakrament der Firmung erhalten, und durch Se. Excellenz, Grafen Johann Ernst zu Kißlegg und Trauchburg, dahin geführt worden, und 2. an den mit dieser Einweihung verbunden gewesenen Kösten per 100 fl. gnädigste Herrschaft 70 fl., die übrigen 30 aber das Spital zum H. Geist bezahlt habe. 3. unterm 8. 8ber 1740 wurde von Pabst Benedict XIV. für die St. Anna Capelle ein Ablassbrief verliehen." Zur Spitalkirche Heilig Geist kann ein Zeitungsbericht von 1990 unter "Beiträge" nachgelesen werden: Link zum Text  (TW)


Tag der offenen Tür im Kaplaneihaus St. Katharina in Kißlegg

30.08.2023 - KISSLEGG. Die kath. Pfarrgemeinde lädt ein zum Tag der offenen Tür im Kaplaneihaus am Sonntag, dem 10. September 2023, ab 10:30 Uhr nach dem Familiengottesdienst - mit kleinem Imbiss. Das Kaplaneihaus wird künftig als Gemeindehaus genutzt werden. 
Kaplaneihaus StKatharina
Das Kaplaneihaus St. Katharina in Kißlegg
wird künftig als Ge
meindehaus der kath.
Kirchengemeinde St. Gallus
und Ulrich
genutzt werden.


(Fotos: Kath. Kirchengemeinde Kißlegg)




Kaplaneihaus und Garten

Zum Tag der offenen Tür ist ein kleiner Rückblick in die Geschichte der Kaplanei St. Katharina und Maria vielleicht von Interesse. Diesen finden Sie auf unserer Seite "Beiträge" unter der Rubrik "Kirche".  Link zum Text  (TW)


Zugang im Pfarrarchiv Kißlegg

01.12.2021 - KISSLEGG. Mit großer Freude und Dankbarkeit konnte der Pfarrarchivar heute zahlreiche Stücke aus den Nachlässen des letzten definitiv angestellten Kaplans von Rötsee, Pfarrer Adolf Blau (1804-1884), und seines Großneffen, des Pfarrers Adolf Schorer (1887-n. 1972), entgegennehmen. Pfarrer Blau wirkte nach seiner Zeit als Pfarrer in Alttann (1834-1869) 15 Jahre lang als Kaplan in Rötsee. Während dieser Zeit befasste er sich intensiv mit der Geschichte von Rötsee, verfasste eine Abhandlung hierzu und schrieb zahlreiche Gedichte zum Ort und zur Vergangenheit von Rötsee, die er auch in Zeitungen der Region veröffentlichte. Zu seinem Nachlass gehören gedruckte Bücher und handschriftliche Papiere teils geschichtlichen, teils theologischen oder seelsorgerlichen Inhalts aus seiner Zeit als Pfarrer von Alttann und als Kaplan von Rötsee, sowie Bilder, Fotographien und sein Spiegel, der einst im Kaplaneihaus von Rötsee hing. Ergänzt werden diese Unterlagen durch Aufschriebe des Pfarrers und langjährigen Kaplans in Scheer, Adolf Schorer, der vermutlich den Nachlass seines Großonkels bei sich verwahrte. Beides gelangte nach Pfarrer Schorers Tod an seine Nichte Elisabeth Schorer und nach deren Tod wiederum an deren Nichten zweiten Grades, Christine Gröber und Elisabeth Klass in Bad Waldsee. Letztere nahmen mit dem Pfarrarchiv Kißlegg Kontakt auf und übergaben diesem die Erbstücke zur künftigen Verwahrung. Ganz herzlichen Dank dafür! Zu gegebener Zeit wird ein Verzeichnis des Nachlasses online gestellt (TW).
Nachlass Blau
alte Ortsansicht


Übergabe der Bilder
und Dokumente am
1. Dezember 2021

(Aufnahmen: TW)


Vor 200 Jahren: Das Ende einer Epidemie

31.12.2020 - KISSLEGG. Eine stark steigende Zahl an Neuinfektionen mit dem Corona-Virus in der Gemeinde beunruhigt uns Kißlegger in den letzten Tagen des Jahres 2020. 
Vor genau 200 Jahren, im Dezember des Jahres 1820, vermeldet die Pfarrchronik das Ende
einer ganz anderen Epidemie, die damals in der Pfarrei grassierte. Es handelte es sich um das "Nervenfieber", worunter man zu jener Zeit die Krankheit Typhus verstand. Der Arzt Carl Ernst Bock beschrieb die Krankheit 1856 in der Zeitschrift "Die Gartenlaube" wie folgt:

Das Nervenfieber oder der Typhus.

Die Krankheit ist nervös geworden, pflegt man zu sagen, wenn ein fiebernder Patient phantasirt (irre redet) und überhaupt Störungen seiner Hirnthätigkeit (besonders des Bewußtseins und der willkürlichen Bewegungen) zeigt. Es kann nun aber eine große Menge der verschiedenartigsten Krankheiten in ihrem Verlaufe nervös werden, aber zum Nervenfieber werden sie deshalb durchaus nicht, denn das ist eine ganz bestimmte Krankheit, die von ihrem Anfange an Nervenfieber ist und sogar ohne nervöse Erscheinungen, bisweilen blos mit Verdauungsstörungen neben großer Abmattung (als gastrisches oder Schleimf1eber), vorkommt. In den meisten Fällen treten allerdings beim Nervenfieber wie bei vielen andern Krankheiten sogenannte nervöse Erscheinungen (wie: Kopfschmerz, Eingenommenheit des Kopfes, große Unruhe und Aufregbarkeit, Schlaflosigkeit, Sinnestäuschungen, Irrereden, Schlaftaumel bei offenen Augen, Krampfzustände, Zittern und Umsichgreifen, Sehnenhüpfen und Flockenlesen, Lallen, Schlafsucht und Betäubung mit schnarchendem oder rasselndem Athem, unwillkürliche Harn- und Stuhlentleerung etc.) ein und deshalb hat dieses Fieber auch den Namen des Nervenfiebers erhalten. Es wird dasselbe auch noch nervöses Schleim- oder Unterleibsfieber, gastrisch-nervöses Fieber, Typhus, genannt und in seinem Beginne sehr oft für ein katarrhalisches, gastrisches (Schleim-) oder rheumatisches Fieber gehalten. 

Die Krankheit forderte bereits im Januar 1818 in Wiggenreute ein erstes Todesopfer. Zwischen Juli 1818 und März 1819 war Emmelhofen besonders stark von der Epidemie betroffen; es verstarben hier 10 Personen (PfAKi - Pfarrei - B 10). Ortspfarrer Augustin Bodent kündigte daher mitten in der Adventszeit 1818 einen Bittgang der ganzen Gemeinde morgens "nach dem Rorate" zur Wallfahrtskirche Rötsee an (PfAKi - Pfarrei - B 61). Die Angst vor der (bakteriellen) Infektion war sehr groß, so dass die Beerdigungen auf ärztliche Anordnung schnellstmöglich nach dem Tod erfolgten und die Särge von innen "verpicht" (mit Pech ausgestrichen) und mit Abstand dem Leichenzug hinterher geführt wurden (PfAKi - Pfarrei - A C4.2).

Am 19.04.1819 hatte der Flecken Kißlegg das erste Nervenfieber-Opfer zu beklagen; weitere Todesfälle folgten unter anderem in Oberhaid, St. Anna und Riedgarten. Den Weiler Matzenweiler traf es ab Oktober 1819; 37 von den insgesamt 39 Einwohnern Matzenweilers infizierten sich. Sieben Personen erlagen hier der Krankheit, darunter zwei Kindern unter 18 Jahren. Die Kosten für Arzt und Apotheke beliefen sich allein für Matzenweiler auf 1400 Gulden, wie die Pfarrchronik vermerkt
(PfAKi - Pfarrei - B 149).

Rechnung Dr. Benk
Rechnung des Dr. Benk in Kißlegg über seine Bemühungen bei der Behandlung des 1819 an Nervenfieber verstorbenen, aus St. Gallen stammenden Lehrjungen Joseph Raschi (zur Vergrößerung Bild anklicken)

(Pfarrarchiv Kißlegg - Pfarrei - R WalR10)

Nach dem Ende der Epidemie in Matzenweiler gab es in der Pfarrei noch ein letztes Todesopfer am 14. Januar 1821 in St. Anna
(PfAKi - Pfarrei - B 10). Schön wäre es, wenn die Pfarrchronik im Jahr 2021 vom Ende der Corona-Pandemie berichten könnte! (TW) 


150. Geburtstag des Künstlers Wilhelm Riedisser

21.11.2020 - KISSLEGG. Kaum jemand dürfte gegen Ende der 1990er-Jahre noch Kenntnis von Wilhelm Riedisser gehabt haben, als Max Scharpf und sein Sohn Hermann Scharpf 1997 in der „Schwäbischen Zeitung“ auf diesen in Kißlegg aufgewachsenen Künstler aufmerksam machten.
Hermann Scharpf ist es zu verdanken, dass mittlerweile viele Einzelheiten über den Werdegang und mehrere, teilweise bis heute erhaltene, Werke des zu Beginn des 20. Jahrhunderts hoch geschätzten jungen Bildhauers wieder bekannt geworden sind. Über Riedissers künstlerische Ausrichtung schreibt Scharpf, seine klassisch anmutenden Menschenbildnisse in Bronze und Marmor seien, der Tradition Hans von Marées und Adolf Hildebrands folgend, von klarem Aufbau und zurückhaltender Formbildung.
Vor 150 Jahren, am 21. November 1870, wurde Wilhelm Riedisser als Sohn eines Zimmermanns in Gebrazhofen geboren. 1874 zog die Familie nach Kißlegg, wo Wilhelm seine Kindheit und Jugend verbrachte. 1889 nahm er an der Königlichen Kunstakademie in München das Bildhauerstudium auf. Zwei Goldmedaillen als Auszeichnung der Akademie belegen seine künstlerische Begabung. Ein Reisestipendium ermöglichte ihm schließlich, die Kunst der Antike in Italien zu studieren.
Plastiken Riedissers finden sich heute in Maria Thann, München, Leipzig, Frankfurt, Berlin, Potsdam und Graubünden. Ab 1915 lebte Wilhelm Riedisser in München, wo er 1933 unter ärmlichen Bedingungen verstarb.

Der Wächter
Der "Wächter" im Kißlegger Schlosspark

(Foto: Gemeinde Kißlegg)
Mit dem von Hermann Scharpf gefertigten Nachguss der Plastik „Wächter“ kehrte der Künstler 2016 in seine Heimat Kißlegg zurück. Das Originalwerk findet sich im Vorgarten einer Villa am Berliner Wannsee. Es war ursprünglich im Jahr 1913 Kaiser Wilhelm II. zum Kauf angeboten worden. Dieser entschied sich jedoch für eine weitere Plastik Riedissers, einen Hirtenknaben aus Marmor, der bis heute im Park von Sanssouci in Potsdam steht. Ein Initiativkreis um Scharpf, die Gemeinde Kißlegg und zahlreiche Sponsoren unterstützten die Anfertigung und Aufstellung des Kunstwerks im Kißlegger Schlosspark. (TW) 


Ein Jubiläumsgruß aus unserer Partnerstadt

14.11.2020 - KISSLEGG. Zum Kißlegger Jubiläumsjahr erreichte das Gemeindearchiv ein heiter - geschichtlicher Aufsatz aus unserer Partnerstadt Le Pouliguen. Dort kümmert sich ein Verein ("Les Greniers de la Mémoire") um die Aufarbeitung der Stadtgeschichte. Auch in Le Pouliguen
Le Pouliguen - Hotel de Ville
Le Pouliguen -
Hotel de ville 2011

(Creative Commons, Autor: Croquant)
Les Greniers de la Mémoire

hat man erfahren, dass das Jahr 2020 ein besonderes Jubiläumsjahr für Kißlegg ist. Als kleinen "Trost" für die ausgefallenen Veranstaltungen hat Alain Bertho, Mitglied des Vereins, eine kleine "Parallelgeschichte" Kißlegg - Le Pouliguen für uns zusammengestellt, die wir gerne auf unserer Seite "Beiträge" Link zum Text präsentieren. Herzlichen Dank Herrn Bertho dafür! (TW)


Jubiläumsausstellung eröffnet: Kißlegg wie gemalt


22.05.2020 - KISSLEGG. Das Herz der bunten Kulturreihe in Kißlegg ist das Neue Schloss mit seinen Ausstellungen als Ausdruck der Kißlegger Kunstvielfalt. Eine beachtliche Objektsammlung zeigt ab sofort bis 18. Oktober 2020 Kißlegg aus verschiedenen Blickwinkeln.
Ausstellung 2020
Die Ausstellungsstücke sind Leihgaben von Künstlern, welche hier leb(t)en oder als Gast verweilten, und das Gesehene auf Papier gebracht haben – als Gemälde oder Zeichnung; als Gedicht oder als kleine Anekdoten. Kißlegg mit seiner Bilderbuchkulisse ist ein Ort mit besonderen Momenten – und genau das zeigt die inspirierende Kißlegger Kunstschau. Nicht von ungefähr sagen deshalb viele Gäste: „Kißlegg sieht aus wie gemalt“. Einen virtuellen "Rundgang" finden Sie hier. Die Ausstellung ist bis Mitte Oktober zu sehen und wird 2021 fortgesetzt.   


Sammlung Georg Maier im Heimatmuseum zu sehen


22.05.2020 - KISSLEGG. Dieses Jahr besticht das Heimatmuseum mit der „Sammlung Georg Maier“. Georg Maier ist Mitglied des Heimatvereins Kißlegg und einer von 16 ehramtlichen Helfern,

Georg Maier
Georg Maier bei der Arbeit im Heimatmuseum

(Foto: Gemeinde Kißlegg)

die im Neuen Schloss das Heimatmuseum betreuen. Aber er ist auch ein Sammler. Es macht ihm Spaß, Dinge zu sammeln, er interessiert sich so ziemlich für alles, wobei sein Augenmerk besonders auf Exponate gerichtet sind, die irgendwie im Zusammenhang mit seinem Geburtsort Kißlegg stehen. Die Ausstellung wird bis Mitte Oktober gezeigt und 2021 fortgesetzt.


Heute vor 75 Jahren: Die Besetzung Kißleggs durch die französische Armee

28.04.2020 - KISSLEGG. Heute jährt sich die Besetzung Kißleggs durch die französische Armee zum 75. Mal. Am 28. April 1945 fuhren gegen 15.00 Uhr die ersten Panzer aus Immenried kommend in den Ort ein. In dem Buch "Kißlegg unterm Hakenkreuz" von Johannes Müller (Kißlegg 2016) ist darüber zu lesen:

Tagebuch Richard Ernst
Auszug aus dem Tagebuch von Oberregierungsrat Richard Ernst zum Kriegsende in Kißlegg

(Gemeindearchiv Kißlegg)

"Am Samstagnachmittag, dem 28. April 1945, verbreitete sich die Nachricht, dass in Immenried die ersten Panzerspitzen der französischen Armee eingetroffen seien und nun langsam Richtung Kißlegg vorrückten. Für Kißlegg wurde es ernst. Gegen 14:45 Uhr waren Warnschüsse aus Richtung Rempertshofen zu hören. Kurz darauf fuhren französische Panzer über die Achbrücke an den ersten Häusern vorbei in den Ort. Die Panzersperren waren offen geblieben, und auch sonst kam es zu keinen Verteidigungshandlungen. In der Schlossstraße, etwa auf Höhe der Gartenstraße, eilte Pfarrer Wahr den französischen Soldaten mit einer weißen Fahne entgegen und versicherte ihnen, dass Kißlegg widerstandslos besetzt werden könne.2 Daraufhin wurde die Fahrt zusammen mit dem Geistlichen in Richtung Rathaus fortgesetzt. Dort angekommen bestätigte Bürgermeister Speth dem französischen Kommandanten abermals die kampflose Übergabe der Ortschaft und regelte die Besatzungsformalitäten."

Die Publikation von Johannes Müller, herausgegeben vom Heimatverein Kißlegg, kann nach wie vor erworben werden, u.a. in der Bücherstube in Kißlegg (Tel. 07563-2833) sowie bei Radio Weiland in Kißlegg (Tel. 07563-920200). Im Gemeindearchiv Kißlegg findet sich ein Tagebuch des früheren Oberamtmanns von Wangen und späteren Oberregierungsrats Richard Ernst, der in der Zeit des Kriegsendes und der Besatzung in Kißlegg lebte und die Ereignisse eines jeden Tages schriftlich festhielt. Eine alte Abschrift dieses Tagebuchs kann
Link zum Text hier abgerufen werden.


Vor 400 Jahren: Amtsantritt des Vogts Thomas Scheitenberger

27.04.2020 - KISSLEGG. Jahrestage und Jubiläen häufen sich in diesem Jahr in Kißlegg auffallend. Wie unter dem 01.01.2020 aufgelistet, handelt es sich dabei um Jubiläen und Jahrestage der Gemeinde und der Kirchengemeinden, von Verkehrsprojekten, Vereinen und Firmen, aber auch von Personen. Eine der letzteren ist Thomas Scheitenberger aus Jettingen, der vor genau 400 Jahren im Dienst der freiherrlichen Familie der Paumgartner sein Amt als Vogt in einer sehr bewegten und bedeutenden Phase der Geschichte der Herrschaft Kißlegg antrat.

Wappen des Thomas Scheitenberger Wappen des Thomas Scheitenberger
(Staatsbibliothek Bamberg Msc.Hist.175,fol.206r)

Philipp Scheitenberger, sein heute in Kißlegg lebender, wohl auch verwandtschaftlich verbundener Namensvetter, hat sich mit Thomas Scheitenberger und dessen familiären Umfeld intensiv befasst und und dies zum Jubiläum in einem spannenden Artikel zusammengefasst, der unter der Rubrik "Beiträge" ab heute nachgelesen werden kann. Mit diesem Link kommt der interessierte Leser direkt zum Artikel.


200 Jahre Gemeinde Kißlegg

28.03/03.04.2020 - KISSLEGG [SCHWÄBISCHE ZEITUNG]. 2020 ist für Kißlegg ein besonderes Jahr: Die Gemeinde feiert 200 Jahre Eigenständigkeit. Grund genug für die „Schwäbische Zeitung“, dieses Jubiläum zu würdigen – und in Kißlegg genauer hinzuschauen. Ab April beleuchtet die Redaktion die Geschichte der Gemeinde, analysiert die Gegenwart und blickt in die Zukunft. Ein Beispiel: Lange hat es einst gedauert, bis Kißlegg an das Bahnnetz angeschlossen war, heute ist der Bahnhof ein wichtiger Knotenpunkt. Aber nicht nur in Sachen Eisenbahnverkehr gibt es in den kommenden Monaten einen zusätzlichen Zug in der Berichterstattung über das Gemeindeleben. Es folgen zum Beispiel analytische Artikel über die Situation des Einzelhandels.Oder Hintergründiges, etwa warum Kißlegg nie Thermenort war. Und natürlich auch Menschliches über bekannte und weniger bekannte Kißlegger Köpfe. Von April bis Dezember gibt es zusätzlich jeden Monat ein Gewinnspiel. Beginn ist Dienstag, 31. März. Es werden jeweils fünf Preise verlost. Die Gewinner werden ab Mai bekanntgegeben. Unter allen Teilnehmern werden Anfang Januar drei Hauptpreise verlost [Schwäbische Zeitung Wangen vom 28.03.2020].

200 Jahre eigenständig

Leider sind die mit dem Jubiläum verbundenen Veranstaltungen einschließlich der Ausstellungen in den Museumsräumen und in der Heimatstube im Kißlegger Neuen Schloss im März und April aufgrund der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben. Indes ist der neue Bildband "Kißlegg im Allgäu" jetzt erschienen und kann in der Kißlegger Bücherstube erworben werden (telefonisch oder per email bestellen, Zustellung erfolgt). Hier die Einführung in das vielschichtige 200jährige Jubiläum der Gemeinde zum Nachlesen in der Vollversion.


Kulturmagazin "Im Oberland" 01/2020 erschienen

16.03.2020 - RAVENSBURG/KISSLEGG. Die neue Ausgabe des vom Landratsamt Ravensburg herausgegebenen Kultur-, Geschichts- und Naturmagazins "Im Oberland" ist soeben erschienen. Der Inhalt bewegt sich dieses Mal zwischen Friedhofskultur, Namenkunde, Klostergeschichte, Landwirtschaftsgeschichte und regionaler Energiewirtschaft.
Ganz besonders hingewiesen sei aber auf den sehr bemerkenswerten Aufsatz "Geschichte des Haus Walser in Kißlegg" von dem Kißlegger Ethnologen, Denkmalpfleger und Heimatforscher Philipp Scheitenberger. Seine Arbeit über das Haus Walser, die auf seiner langjährigen, intensiven wissenschaftlichen Forschung an dem Objekt fußt, behandelt die Bau- und Nutzungsgeschichte, die damit verbundene Familiengeschichte des Geschlechtes Walser, die Raumnutzung und das überlieferte Inventar, den historischen Hausgarten sowie die aktuell anstehenden Aktivitäten. Diese sind zum einen verbunden mit der 2018 erfolgten Gründung der "Fördergruppe Haus Walser" im Kißlegger Heimatverein "D'Schellenberger" und zum andern mit Überlegungen zu einer künftigen musealen Nutzung. Der Aufsatz ist sehr schön bebildert mit historischen und aktuellen Zeichnungen, Gemälden und Fotos. Bleibt die Hoffnung, dass das für Kißlegg bedeutende historische Bauwerk, seine Sicherung und Sanierung und seine Zukunft baldmöglichst wieder auf die Tagesordnung kommen!

Haus Walser vom Kirchturm
















Haus Walser, vom Kirchturm aus betrachtet (Juli 2012)

Das "Oberland" kann über den Buchhandel auch einzeln bezogen werden zum Preis von 7 EUR (ISSN: 0939-8864). Berücksichtigen Sie dabei unsere örtliche Buchhandlung!
Weitere interessante Beiträge zum Haus und Hausgarten Walser sowie zur Hausforschung, insbesondere auch im Bereich der Herrschaft und Gemeinde Kißlegg, findet der geneigte Leser auf dem Blog von Herrn Scheitenberger: https://hausmenschumwelt.wordpress.com/


2020: Viele Jubiläen und Jahrestage

01.01.2020 - KISSLEGG. 2020 ist für Kißlegg ein ganz besonderes Jahr. Viele Jubiläen, Jahres- und Gedenktage stehen an:

Geschichte - Kommune – Kirche
500 Jahre Kirchweihe in Waltershofen
400 Jahre Kirchenbuchführung in Kißlegg (Taufbuch-Ehebuch)
300 Jahre Gemeindeordnung Flecken Kißlegg
300 Jahre Historische Gerichtskarte der Herrschaft Kißlegg von Joh. Rud. Mohr

200 Jahre Typhusepidemie in Teilorten der Pfarrei Kißlegg
200 Jahre Gemeinde Kißlegg Link zum Text
75 Jahre Kriegsende und Beginn der Besatzungszeit
90 Jahre Kißlegger Gemeindewappen
25 Jahre Hort an der Schule
15 Jahre Naturkindergarten
Verkehrsprojekte
150 Jahre Eisenbahnanschluss in Kißlegg
Link zum Text
15 Jahre Baubeginn Lückenschluss A 96 
Link zum Text
Vereine
40 Jahre Initiativgruppe Jugendzentrum Spatz 

20 Jahre Theaterverein Immenried 

10 Jahre Hospizgruppe 

Firmen
40 Jahre Pekana 

Personen
400 Jahre Amtsantritt des Vogts Thomas Scheitenberger in Kißlegg
Link zum Text
150. Geburtstag des Künstlers Wilhelm Riedisser

Wir werden auf "Archive in Kißlegg" nach und nach auf einzelne Ereignisse eingehen und diese teilweise unter "Beiträge" näher erläutern.

100 Jahre Frauenwahlrecht

30.06.2019 - KISSLEGG. Ein kleiner Zufall führte auf eine Internetseite der Stadt Düsseldorf zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht. Dort ist unter den ersten weiblichen Stadtverordneten von Düsseldorf auch die aus Kißlegg stammende, damals an einem Düsseldorfer Oberlyzeum als Lehrerin tätige Julie Ermler aufgeführt. Sie war bereits bei der ersten Stadtverordnetenwahl, zu der Frauen das Wahlrecht erhalten hatten, als Kandidatin der Zentrumspartei angetreten und gewählt worden. Julie Ermler, geb. 1883, war die Tochter eines Handelsmanns und zeitweiligen Gastwirts in Kißlegg. Aufgrund ihrer besonderen Begabung wurde sie frühzeitig auf eine höhere Schule geschickt und durchlief die Ausbildung zur Lehrerin. 1921 wechselte sie von Düsseldorf als Referatsleiterin, später Oberregierungsrätin in das preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung (Kultusministerium) in Berlin.  1933 wurde sie durch das NS-Regime entlassen, kurz vor der Ernennung zur Ministerialrätin. Sie kehrte zurück in ihre Heimat und verbrachte nach einigen Jahren Aufenthalt in Lindau ihren Ruhestand in Kißlegg. Als erste Frau war sie von 1946 bis 1949 Kreisrätin im Altkreis Wangen und kandidierte ebenfalls als erste Frau 1951 für den Kißlegger Gemeinderat, wurde jedoch nicht gewählt.
 
Julie Ermler im Jahr 1917
Julie Ermler im Jahr 1917
(GA Kißlegg)

1946 war sie Mit-Initiatorin bei der Gründung der örtlichen CDU (Gründungsversammlung des Ortsverbands am 23.07.1946) und später Mitglied der südwürttembergischen Frauenunion der CDU. 1946 - 1953 amtierte sie außerdem als Vorsitzende des wiedergegründeten kath. Frauenbundes Kißlegg. Julie Ermler verstarb in Kißlegg im Jahr 1970. TW


100 Jahre SPD Kißlegg

29.06.2019 - KISSLEGG. Zum 100. Mal jährt sich heute die Gründung eines SPD-Ortsvereins in Kißlegg. Während in Weimar noch die Nationalversammlung tagte, trafen sich, wie die Ulmer Parteizeitung "Donauwacht" berichtete, am 29. Juni 1919 im Kißlegger Gasthof Ochsen Anhänger der Sozialdemokraten und gründeten einen Ortsverein mit dem "Genossen Metzger" als Vorsitzendem, dem Kassier Wiggenhauser und dem Schriftführer Schädler. Im Artikel wird zwar darum gebeten, „durch zahlreichen Beitritt die Partei zu stärken“, jedoch schweigen die Quellen leider in der Folgezeit, ob und wie sich der Ortsverein weiter entwickelte. Von gelegentlichen Parteiversammlungen im Ort vor 1933 berichtet die "Donauwacht".

Gasthof Ochsen
Gasthof Ochsen, Kißlegg, um 1905

Erst lange Zeit nach dem 2. Weltkrieg, im Jahr 1970, kam es dann zur dauerhaften Gründung eines Ortsvereins. TW


Eröffnung der Sonderausstellung im Heimatmuseum

14.04.2019 - KISSLEGG. Mit der Eröffnung der Sonderaustellung "All(t)e Tassen im Schrank" beginnt die neue Saison des Heimatmuseums im Neuen Schloss:

Sonderausstellung

Eröffnung der Sonderausstellung im Heimatmuseum

06.04.2014 - KISSLEGG. Mit der Eröffnung der Sonderaustellung "Werbeschilder und Reklameobjekte aus der Nachkriegszeit" beginnt die neue Saison des Heimatmuseums im Neuen Schloss. Vielfältig sind die Gegenstände, auf denen Werbung gemacht wurde: Auf Aschenbechern, Streichholzschachteln, Blumenvasen, Uhren, Tassen, Zahltellern, Kleiderbügeln usw. Für besondere Marken gab es auch Werbefiguren aus Porzellan. Eine Revolution in der Werbung fand 1956 statt, als in Deutschland erstmals Werbung im Fernsehen ausgestrahlt wurde. 

Werbung
Alte Metall- bzw. Emaille- Werbeschilder, zu sehen in der Sonderausstellung des Heimatmuseums Kißlegg. (Foto: TW)

Die Exponate stammen allesamt aus der Sammlung des Kißlegger Heimatforschers und leidenschaftlichen Sammlers Bernd Mauch. Die Ausstellung ist vom 06. April bis 05. Oktober 2014 jeweils Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. TW


Ausstellung "Kunst und Kißlegg" im Neuen Schloss

06.04.2014 - KISSLEGG. Rückblickend auf mehr als drei Jahrzehnte öffentlicher Kunstpräsentation sind vom 6. April an im Neuen Schloss mehr als 90 Arbeiten von insgesamt 38 Künstlern aus kommunalem Besitz zu sehen. Daher heißt die Ausstellung auch „K & K, Kunst und Kißlegg, Werke aus kommunalem Besitz – Eine Auswahl“.

Stephan Müller
Auch dieses Gemälde von Anneliese Hermes - es zeigt den früheren Kißlegger Bürgermeister Stephan Müller - ist in der Ausstellung "Kunst und Kißlegg" zu sehen.  (Foto: TW)

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Buchpublikation. Die Ausstellung „K&K, Kunst und Kißlegg“ ist bis zum 13. Juli zu sehen. Eröffnung ist am 6. April um 11 Uhr im Neuen Schloss [Schwäbische Zeitung].


Wanderausstellung "Kulturlandschaft 2013 - 2014

04.03.2014 - KISSLEGG. Im Neuen Schloss ist ab heute die Wanderausstellung "Kulturlandschaft 2013 - 2014 - Württembergisches Allgäu" zu sehen. 2013/2014 ist das Württembergische Allgäu vom Schwäbischen Heimatbund als "Kulturlandschaft des Jahres" ausgewählt worden. Diese Landschaft im äußersten Südosten Baden-Württembergs nimmt durch ihre Lage am Rande der Alpen, ihre spezialisierte Landwirtschaft und ihre Streusiedlungsstruktur eine Sonderstellung im Lande ein. Viele Naturschönheiten und Kulturgüter lassen sich hier entdecken und erleben: unzählige Moränenhügel, Moore und Seen ebenso wie die altehrwürdigen Reichsstädte Isny, Leutkirch und Wangen sowie die barocken Residenzen der Waldburger in Bad Wurzach, Kißlegg und Wolfegg. Um der Vielfalt dieser Landschaft gerecht zu werden, sind zahlreiche Vorträge, Tagungen, Workshops und Exkursionen zu den Themen Landschaft und Naturschutz, Denkmalschutz, Landeskunde und Archäologie geplant. Die Organisation und Durchführung geschieht in enger Abstimmung mit der "Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im württembergischen Allgäu e.V.".

Kulturlandschaft
Die Wanderausstellung "Kulturlandschaft 2013/14 - Württembergisches Allgäu" wird derzeit im Neuen Schloss gezeigt. (Foto: TW)

Die Wanderausstellung steht allen Gemeinden und Einrichtungen im gesamten Zeitraum zur Verfügung und ist noch bis 11. Mai im Neuen Schloss in Kißlegg zu sehen. Nähere Informationen: Gäste- und Bürgerbüro Kißlegg, Tel. 07563/936-142 oder tourist@kisslegg.de, www.kisslegg.de.


60 Jahre Filmtheater Kißlegg

06.12.2013 – KISSLEGG. Auch in Kißlegg gab es in den 1950er und 60er Jahren ein richtiges Kino, das "Filmtheater Kißlegg". Die Kinogeschichte von Kißlegg nahm ihren Anfang mit Filmvorführungen auf dem Festplatz beim "Lindenbergele", wo bereits 1909 eine Vorführung mit "Wiehlers Original Riesen-Weltkinematograph" stattfand. In den Jahrzehnten danach kamen Filmvorführer von auswärts nach Kißlegg und führten ihre Filme im "Ochsensaal" und in der Turnhalle vor. Unter der Regie der Gemeinde wurde 1925 ein Vorführraum in die damalige Turnhalle eingebaut. 

Im Jahr 1950 übernahm der Kißlegger Radiotechniker-Meister Bruno Weiland den Betrieb des Kinos in der Turnhalle. Er konnte günstig eine gebrauchte Kinomaschine des Fabrikats Zeiss-Ikon, Typ Ernemann VII A, mit angebautem Diaskop aus dem Regina-Filmtheater in München  erwerben (Baujahr 1939) und startete den Kinobetrieb in der Turnhalle am 23. April 1950 mit dem Spielfilm „Das Dschungelbuch“. Ein weiterer Projektor, eine "Ernemann II" ermöglichte ab 1951 die Vorführung der Filme ohne Pausen für den Spulenwechsel.

Kinoeröffnung 1953
Das Publikum des neuen "Filmtheaters Kißlegg" am Eröffnungstag, dem 17. Dezember 1953.

Das Provisorium in der Halle wurde 1953 durch den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses mit Kino an der (damaligen) Bahnhofstraße in Kißlegg beendet. Das neue "Filmtheater" wurde am 17. Dezember 1953 in Anwesenheit des Bürgermeisters, der Vertreter des Gemeinderats und der Ortsgeistlichen, aber auch des Kinoverband-Beirats Willi Burth aus Ravensburg feierlich eröffnet. Als Eröffnungsfilm lief der deutsche Spielfilm "Vergiss die Liebe nicht" mit Luise Ullrich und Paul Dahlke in den Hauptrollen. 

Der neue Kinosaal war mit 347 Plätzen ausgestattet. "Höchsten Sitzkomfort" bot der Sperrsitz-Bereich ganz hinten, dessen Klappstuhle aus Holz an der Rückenlehne mit einem relativ harten, mit Kunstleder bezogenen "Polster" ausgestattet waren. Die beiden für die Turnhalle angeschafften Projektoren wurden weiter verwendet und sind noch heute vorhanden. 

Obwohl das Kino bereits 1967 seinen regulären Spielbetrieb einstellen musste, blieb der Kinosaal bis heute in seiner Grundstruktur erhalten. Eine Umgestaltung und Renovierung der Geschäftsräume im Haus ermöglichte im Jahr 2000 eine Reaktivierung des alten Kinos. Seit 2005 veranstaltet die Gemeinde Kißlegg im Rahmen des Kulturprogramms eine "Kleine Kinoreihe" mit monatlichen Filmvorführungen im ehemaligen Kino. Alle zwei Jahre finden die "Kißlegger Kinotage" statt.

Kinosaal Renovierter Kinosaal in Kißlegg, mit Bühne und Leinwand aus dem Jahr 1953. (Foto: TW)

Das Eröffnungsprogramm mit Wochenschau und Film vom 17. Dezember 1953 wird anlässlich des Jubiläums am 17. Dezember 2013 im Rahmen der "Kleinen Kinoreihe" wiederholt. TW


Burgen und Schlösser im Landkreis Ravensburg

06.12.2013 - KISSLEGG/WANGEN. "Stätten der Herrschaft und Macht" lautet der Titel des soeben erschienenen Buches über die Burgen und Schlösser im Landkreis Ravensburg. Dass Kißlegg mit Immenried und Waltershofen mit 15 Schlössern, Burgen und Burgställen in dem neuen Buch vertreten ist, ist das Verdienst von Heimatforscher Berthold Büchele aus Ratzenried, der zahlreiche längst von der Oberfläche verschwundene Bauwerke wieder aufgespürt hat. Neben den beiden Schlössern und der den Kißleggern bekannten „Burg Kiselegge“ gab es im Bereich der heutigen Gemeinde Kißlegg zahlreiche bisher kaum beachtete kleine und kleinste, mehr oder weniger befestigte Behausungen, aus Stein oder aus Holz erbaut, mit Mauern oder nur mit Erdwällen und Gräben umgeben. 

Auf Schloss Wolfegg wird eine Karte der Herrschaft Kißlegg aus dem Jahr 1720 aufbewahrt, die für den Forscher eine Vielzahl historischer Hinweise aufweist. Dazu gehört auch die Markierung mehrerer Örtlichkeiten mit ein "B" in einem Kreis, die laut Kartenlegende „Schlößer oder alte Burgen“ anzeigt. Diese Burgstellen wurden für das Burgenbuch erstmals intensiv untersucht und ihre Grundrisse aufgezeichnet. Die Auswertung archivalischer Quellen lief parallel dazu, und so ergab sich für fast alle Burgstellen wenigstens ein vages Bild ihrer urspünglichen Gestalt und Bedeutung. 

Burgruine Kißlegg Dichter Wald erobert nach und nach den Hügel zurück, auf dem einst die Burg "Kiselegge" stand. Die Zerstörung bzw. Abtragung der Burg begann wohl schon vor rund 400 Jahren. Das Bild zeigt einen Mauerrest am nordwestlichen Abhang des Burghügels.

Aufnahme vom Juni 2011 (Foto: TW)

Im Zentrum der Beschreibung der Kißlegger Schlösser und Burgställe steht neben den beiden Schlössern (bearbeitet von Berthold Büchele, Thomas Weiland und Ulrich Kees) natürlich die alte Burg der Herren von Kißlegg, nordwestlich des Marktfleckens gelegen. Nicht eindeutig zu lokalisieren war eine Burgstelle in Immenried, „Steinhaus“ genannt, von der 1720 noch Reste sichtbar gewesen sein müssen. Bisher unbekannte Burgstellen lassen sich z. B. in Sigrazhofen, Rahmhaus, Hunau und Oberriedgarten vermuten. 

Berthold Büchele, der fast alle Burgstellen im württembergischen Allgäu und auch darüber hinaus beschrieben hat (insgesamt etwa 200), wird in Zusammenarbeit mit dem AMV Wangen und dem Heimatverein Ratzenried das Buch am 7. Dezember um 19 Uhr im Weberzunftsaal in Wangen vorstellen und einige Beispiele aus dem Raum Wangen, Kisslegg und Argenbühl geben. Im Anschluss an die Vorstellung wird das Buch zum Verkauf angeboten. 

Das Burgenbuch, das von Hans Ulrich Rudolf, Berthold Büchele und Ursula Rückgauer herausgegeben wurde und in dem 16 Autoren insgesamt rund 300 Burgstellen im Kreis beschrieben haben, erschien im Thorbecke-Verlag, hat 550 Seiten und kostet 29,90 Euro. TW


Heimatkalender 2014

19.11.2013 – KISSLEGG. Bereits zum siebten Mal in Folge erscheint auch dieses Jahr wieder der Wandkalender mit interessanten alten Ansichtskarten und Fotos aus Kißlegg, Immenried, Waltershofen und Umgebung, gestaltet vom Kißlegger Heimatkundler und Sammler Bernd Mauch. Erhältlich ist der Kalender in der Kreissparkasse Kißlegg und bei Bernd Mauch persönlich. Weitere Informationen siehe Schwäbische Zeitung vom 19.11.2013. TW


Heimatbuch über Dürren ist wieder erhältlich

07.11.2013 – KISSLEGG. Das Heimatbuch "Damals in Dürren" von Alois Merk aus Riehlings wird in Kürze in dritter Auflage nachgedruckt. 

Das Buch ist in zwei Teile unterteilt: Der erste behandelt Gersunried-Dürren, der zweite das Farny’sche Torfwerk. Auf mehr als 100 Seiten erfährt der Leser nicht nur Informationen über Dürren und das Hofgut Farny, sondern auch grundlegende Hintergrundinfos, wie beispielsweise über die erste Besiedlung des Allgäus, über die Familie Farny, den Bau der Allgäubahn oder das Arrisrieder Moos an sich. 

Nachdem auch die zweite Auflage längst ausverkauft ist, sammelt Alois Merk nun wieder Bestellungen für das Buch. Wer eins kaufen möchte, sollte es bis spätestens 14. November bestellen: in der Buchhandlung Natterer in Wangen, Herrenstraße 19, Telefon 07522-2306 oder bei Alois Merk selbst, Tel. 07522-21133 (Schwäbische Zeitung Wangen (cob) vom 07.11.2013).


100 Jahre Schul- und Rathaus Immenried

20.10.2013 - KISSLEGG-IMMENRIED. Die Kißlegger Ortschaft Immenried feiert heute den 100. Jahrestag der Fertigstellung ihres Schul- und Rathauses. Das repräsentative, schön restaurierte Gebäude entstand 
in einer Blütezeit des Schulhausbaus in Württemberg und fügt sich harmonisch in das Ortsbild mit der neubarocken, 102 Jahre alten Pfarrkirche und den liebevoll sanierten alten Bauernhäusern ein. Es erfüllt als eines von wenigen seiner Art bis heute seine beiden ursprünglichen Funktionen. Neben Grundschule und Rathaus beherbergt es jetzt zusätzlich noch den Immenrieder Schützenverein.

Die Geschichte der Immenrieder Schule reicht wesentlich weiter zurück. Im 18. Jahrhundert bestand wohl schon eine Filialschule im Ort. 1719 stiftete Benefiziat Heinrich Mathias Suter in Bärenweiler 1000 Gulden nach Immenried, aus deren Ertrag unter anderem die "Kinderlehr" zu Immenried durch den Vikar der Pfarrei Kißlegg bezahlt werden sollte (PfA Im). Jedoch beklagte 1775 Dekan Motz die mangelhafte "sittliche Unterweisung" der Immenrieder Jugend (PfA Ki). 1812 amtierte bereits eine Lokalschulkommission in Immenried (StAL E 211 VI Bü 1104). 

Die schulischen Verhältnisse besserten sich erst, als 1826/27 ein Schulgebäude errichtet wurde, das auch ein Ratslokal mit Registraturraum für die Gemeinde Immenried enthielt. Zwecks Gewinnung weiteren Schulraums verlegte man 1878 das Ratszimmer in das Immenrieder Gasthaus "Lamm". 

Die nächste Erweiterung der Schule erreichte man 1901 durch den Einbau eines Schulzimmers in die Scheuer des von der Gemeinde neu erworbenen bisherigen Mesneranwesens. Da für die 120-150 Schüler aber nur ein fest angestellter Lehrer zur Verfügung stand, musste der Unterricht vor- und nachmittags als Abteilungsunterricht gehalten werden. Unter Hinweis auf die ungenügenden Räumlichkeiten verweigerten die zuständigen Behörden zunächst die Schaffung einer weiteren Lehrerstelle.

Schul- und Rathaus 1933
Das Immenrieder Schul- und Rathaus im Jahr 1933 (Bild: Repro unbekannter Herkunft im GA Kißlegg).

Der Gemeinderat erkannte den dringenden Handlungsbedarf und beschloss am 11. August 1912 den Abbruch des bisherigen Schulgebäudes und den Neubau eines Schul- und Rathauses mit veranschlagten Kosten von 47 600 Mark. Im Februar/März 1913 begann die Baumaßnahme mit dem Abbruch des alten Schulhauses, und am 19. Juli 1913 konnte bereits das Richtfest für das neue Schul- und Rathaus gefeiert werden. Am 18. Dezember 1913 schließlich wurde das Gebäude eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. 1966 erfolgte eine Erweiterung durch den Anbau von Ausweichräumen und einer Abortanlage, 1971/72 dann der Bau einer modernen Turn- und Festhalle und 1979 des Kindergartens.

Zum Jubiläum hat der Kißlegger Heimatforscher und Sammler Bernd Mauch eine bebilderte Chronik der Immenrieder Schule mit Rathaus zusammengestellt, die ab heute käuflich erworben werden kann. 

Lit.: St. Müller, "Immenried, Bild eines Allgäu-Dorfes", Immenried (Musikverein) 1985; R. Grimm, "Unser Heimatdorf Immenried", 1956 (handschriftlich im Gemeindearchiv Immenried). Handschriftliche Quellen im Gemeindearchiv Immenried und in den Pfarrarchiven Kißlegg und Immenried. TW


350. Weihejubiläum von Maria Bethlehem in Kißlegg

11.05.2013 - KISSLEGG. Am heutigen 11. Mai jährt sich zum 350. Mal die Weihe der Kapelle des Terziarinnenklosters "Maria Bethlehem" in Kißlegg. Mit dieser Weihe vom 11. Mai 1663 wurde der im Jahr zuvor begonnene Neubau des Klosters abgeschlossen und das klösterliche Leben nahm einen neuen Anfang. Der inzwischen verstorbene Pfarrer Otto Beck schrieb 1960 über den Weihetag folgende Zeilen: 

"Am 11. Mai 1663 konsekrierte [...] der Konstanzer Weihbischof Georg Sigismund [...] [das neue] Klosterkirchlein "zu Ehren unser lieben fraw in Bethlehem sampt dem Altar zue Ehren der gnadenreichen geburt Jesu Christi, der Seligsten Junckhfraw Maria, S. Francisci und S. Antonij de padua". Im Altar wurden Reliquien vom hl. Concordius nebst andern Heiltümern eingelassen. Das Kirchweihfest sollte man künftig jeweils am Sonntag nach Philippus und Jacobus begehen, also in der ersten Maiwoche. Das Kloster aber hieß nunmehr - zum Dank für die neue Kapelle und in Erinnerung an diesen Tag - 'Maria-Bethlehem'."

Kloster1938
Ehemaliges Franziskanerinnenkloster "Maria Bethlehem" aus dem Jahr 1662 mit seinen Nebengebäuden (links ehemaliges Ökonomiegebäude, im Vordergrund das "Gästehaus" des Klosters). Das Hauptgebäude war ursprünglich durch einen Gang mit der Schwesternempore in der Pfarrkirche verbunden. Aufnahme (Ausschnitt) vom Dachboden des Wolfegg'schen Schlosses aus, November 1938 (Foto: Helene Weiland)

In dem ehemaligen Klostergebäude befindet sich heute das Gemeindehaus der Kath. Kirchengemeinde Kißlegg und der Kindergarten St. Gallus.Weitere Informationen zur Geschichte des Kißlegger Klosters auf der Seite  Klöster in Baden-Württemberg.


50. Todestag des Kißlegger Ehrenbürgers und Wohltäters Dr. Franz Reich

17.04.2013 - KISSLEGG. Heute vor 50 Jahren, am 17. April des Jahres 1963, verstarb der Kißlegger Arzt und Ehrenbürger Dr. Franz Reich.

Altbürgermeister Stephan Müller schrieb 1990 über Dr. Reich: "Er hat sich als eine vielseitige, allseits anerkannte, hochgeachtete, weit über die Gemeinde- und Kreisgrenzen hinaus bekannte Persönlichkeit, als hervorragender Arzt und durch sein langjähriges großes Engagement im öffentlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben außerordentlich verdient gemacht.

Dr. Reich wurde am 19. März 1890 geboren. Er wurde Arzt und war 43 Jahre lang als praktischer Arzt, Militär-, Krankenhaus- und Distriktarzt der Landschaft Kißlegg ungezählten Familien, Tausenden von Patienten und Müttern ein unermüdlicher Helfer, Retter und Berater. Nach seinem Kriegsdienst, zuletzt als Stabsarzt im Lazarett Wolfegg, richtete er 1945 im Neuen Kißlegger Schloss ein Kreiskrankenhaus ein und leitete es als Chefarzt bis zu seiner Auflösung im Jahre 1957. Dr. Reich war von 1945-1959 führend tätig als Gemeinderat und Stellvertreter des Bürgermeisters. Er gehörte dem Liederkranz an, bei dem er ebenfalls jahrelang den 1. Vorsitz übernahm. Dr. Reich wurde 1959 zum Ehrenbürger der Gemeinde Kißlegg ernannt. Nach ihm wurde auch die „Dr.-Franz-Reich-Straße“ benannt, die früher als „Frauenstraße“ bekannt war. Er erhielt außerdem vom Bundespräsidenten im Jahre 1960 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Am 17. April 1963 verstarb Dr. Franz Reich und hinterließ sein Arzt- und Wohnhaus und seinen Wald bei Friesenhofen der Gemeinde Kißlegg als gemeinnützige Stiftung."

Dr. Reich Dr. med. Franz Reich (1890 - 1963),
Ehrenbürger der Gemeinde



Gemälde von M. Eberhard, 1961  (Gemeinde Kißlegg)

Bei der Gemeinderatssitzung am 10. April 2013 erinnerte Ortsheimatpfleger Heinz Linder in einem eindrucksvollen, sehr persönlich gehaltenen Vortrag an das Leben und Wirken des Kißlegger Ehrenbürgers Dr. Franz Reich. Bürgermeister Krattenmacher dankte Herrn Linder, auch für seine wertvolle Arbeit als Ortsheimatpfleger. Er wies darauf hin, wie wichtig es sei, das Gedenken an den großen Bürger Kißleggs aufrecht zu erhalten, der ein Vorbild für Kißlegg und darüber hinaus sei. Er brachte in Erinnerung, dass aus Mitteln der Dr.-Franz-Reich-Stiftung jedes Essen in der Mensa mit 50 Cent bezuschusst werde. Die Stiftung selbst speise sich aus einem Wald bei Friesenhofen und seinem ehemaligen Wohnhaus, das heute der Finanzverwaltung diene. 
(DER KISSLEGGER, 24.04.2013 und Stephan Müller, in: SCHWÄBISCHE ZEITUNG vom 17.03.1990)


Pfeifen, Tabakdosen und Bierkrüge im Heimatmuseum

24.03.2013 - KISSLEGG. Das Heimatmuseum im Neuen Schloss zeigt in ihrer diesjähren Sonderausstellung bis zum 11. August 2013 Pfeifen, Tabakdosen und Bierkrüge aus privaten Sammlungen; schöne Sammlerstücke, unter denen sich auch einige Unikate finden. Die Ausstellung ist mit dem Heimatmuseum jeden Sonntag von 14:00 - 17:00 Uhr geöffnet.


Dauerausstellung „450 Jahre Schlossgeschichte“

01.12.2012 - KISSLEGG. Für die große Sommerausstellung „Das Neue Schloss und seine Bewohner“ wurden zahlreiche Reproduktionen von alten Bildern und Aktenstücken gefertigt. Auf großes Interesse stießen auch die sieben Tafeln, auf denen die adligen Besitzerfamilien des Schlosses dargestellt werden. Viele Besucher beugten sich bei der Ausstellung verwundert über das Modell des Schlosses und seines Umfeldes, wie es sich um das Jahr 1700 darstellte, erkannten erst auf den zweiten Blick, welche Gebäude das Modell zeigt. Der eine oder andere hätte gerne nochmal einen Blick in die Ausstellung geworfen, und manch einer hat in den knapp vier Monaten während des Sommers nicht die Zeit gehabt, die Ausstellung zu sehen. Im Schloss fehlte außerdem bisher jeder bildliche Hinweis auf die Erbauer und Bewohner des Schlosses, was insbesondere bei den Schlossführungen bemängelt wurde. All dies hat uns veranlasst, aus den „Resten“ der Sommerausstellung eine kleine Dauerausstellung zu bilden, die ab sofort vorerst im Chronoszimmer im 2. Obergeschoss des Schlosses zu sehen ist. Zentrale Ausstellungsstücke sind die Schautafeln zu den Besitzerfamilien, die große Stammtafel, das Modell des Vorgänger-Schlosses und Schloss-Umfeldes um 1700, ein Repro der großen Gerichtskarte der Herrschaft Kißlegg von 1720 und ein Repro des Schloss-Gemäldes von Caspar Obach aus der Zeit um 1840. Außerdem werden die Epitaphien und Porträts bedeutender Schlossbewohner und -besitzer des 16. bis 18. Jahrhunderts gezeigt. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildet das Leben und Wirken der Angehörigen der Familie des Fürsten Eberhard II. von Waldburg-Zeil-Wurzach im späten 19. und im 20. Jahrhundert. Die Öffnungszeiten der Ausstellung hängen mit den Öffnungszeiten der Veranstaltungen, des Museums und der Sonderausstellungen im Schloss zusammen und können jeweils dem „Kißlegger“ und der „Schwäbischen Zeitung“ entnommen werden. TW


Heimatkalender 2013

17.11.2012 – KISSLEGG. Bereits zum sechsten Mal in Folge erscheint auch dieses Jahr wieder der Wandkalender mit interessanten alten Ansichtskarten und Fotos aus Kißlegg, Immenried, Waltershofen und Umgebung, gestaltet vom Kißlegger Heimatkundler und Sammler Bernd Mauch. Erhältlich ist der Kalender in der Sparkasse Kißlegg und im Bürgerbüro.


Heimatverein Kißlegg feiert 25jähriges Bestehen im Neuen Schloss

17.11.2012 - KISSLEGG. Zur Feier des 25jährigen Jubiläums des Heimatvereins „D'Schellenberger“ Kißlegg waren alle Vereinsmitglieder und die Helfer der Heimatstube ins Neue Schloss geladen. Besonders erfreut war die Vorstandschaft über die Anwesenheit von Bürgermeister Dieter Krattenmacher sowie Bürgermeister a. D. Weindel, einem der „Geburtshelfer“ der Heimatstube. Ein Jubiläum ist ein besonderer Anlass: - zurückblicken, sich gemeinsam erinnern und ein paar fröhliche gemeinsame Stunden verbringen. Das zeichnete auch dieses Jubiläum aus. Thomas Weiland, 1. Vorsitzender, führte die Gäste mit seiner lebhaften Rede zur Vereinsgeschichte.

Die Anfänge

Es war bereits im Jahr 1986, als in zwei Kißlegger „Stuben“ geübt und geprobt wurde. Im einen Wohnzimmer ließen sich einige Kißlegger Musikliebhaber in die bodenständige Volksmusik einführen. Ihr Lehrmeister war der Kißlegger Musikkenner Josef Gomm. Man übte zusammen, und gab sich den Namen „Stubenmusik“. Im zweiten Wohnzimmer übten junge Männer und Frauen sich im bodenständigen Tanz. Sie brachten teils schon mehrjährige Erfahrung aus der Volkstanzgruppe mit und hatten in Moni Braun vom Mooshof eine versierte Tanzlehrerin. Eine junge Frau war damals in beiden Wohnzimmern zu Gange. So erfuhren die beiden Gruppen voneinander. Man nahm Kontakt auf und erkannte, dass man ein gemeinsames Ziel verfolgt: Kulturgut und Brauchtum unserer Vorfahren zu erhalten und zu pflegen.

Was lag näher, als sich gemeinsam für dieses Ziel einzusetzen? Man kam zum Entschluss, für beide Gruppen ein gemeinsames Dach, einen Verein, zu errichten. Nach den entsprechenden Vorbereitungen fand die Gründungsversammlung dieses „Heimat- und Trachtenvereins D'Schellenberger“ am 24.08.1987 im „Ochsen“ statt. Man gab sich eine Satzung, und diese drückte gleich zu Beginn aus, dass man für alle Belange der Heimat- und Brauchtumspflege offen sein wollte und Mitbürger suchte, die auf ihrem jeweiligen Gebiet dafür tätig werden wollten.

Der Mooshof – Vereinszentrum

Im „Wochenblatt“ konnte man 1989 lesen: „Geistiges und kulturelles Zentrum des Vereins ist der Mooshof, bei Wiggenreute zwischen Wolfegg und Kißlegg gelegen. Da sind die Brauns zu Hause. Jeden Donnerstag füllt sich der Hof vom Mooshof mit Autos. Dann treffen sich nämlich die Frauen der Trachtengruppe, um ihrem Hobby zu frönen, dem Nähen von Trachten. Was eine ganz schöne Arbeit ist, weil so eine Tracht nicht nur aus einem leicht fertigbaren Einzelteil besteht … Während donnerstags also auf dem Mooshof genäht wird, schwingt montagabends die Tanzelgruppe das Tanzbein. Und zwar in der Stube des Mooshofes. „Die räumen wir dann immer vorher aus, damit Platz da ist“, hieß es damals.

Heimatmuseum

1993 kam zur Tanzgruppe und zur Stubenmusik die auf Initiative des 2011 verstorbenen Malers und Sammlers Max Scharpf gegründete „Heimatstube“ im Neuen Schloss dazu, die nach und nach zu einem kleinen Museum erweitert wurde.

Der Heimatverein „D'Schellenberger“ ist auch noch nach 25 Jahren bestrebt, dass unsere in Jahrhunderten gewachsene heimatliche Kultur, sei es in Musik, Tanz, altem Handwerk und alten Baudenkmalen, schriftlicher und mündlicher Überlieferung, heimischem Kunstschaffen und Kunsthandwerk und vielem mehr, in unserer schnelllebigen Zeit nicht verloren geht, sondern erforscht, wiederbelebt und gepflegt wird.

Der Verein lebt durch aktive Mitglieder. Davon zeugen die vielen Ausstellungen zur Schloss- oder Ortsgeschichte, historische Tanzvorführungen bei der Museumsnacht, die Arbeit des Heimatpflegers, die Betreuung des Heimatmuseums und seinen Sonderausstellungen und insbesondere die vielen Auftritte der Stubenmusik. Deshalb wurden am Jubiläums-Festabend alle geehrt: die Vereinsgründer, die langjährigen Mitglieder und die ehrenamtlichen Helfer, mit einer Urkunde und einer Anstecknadel. (Erika Sigrüner)



Ausstellung „Das Neue Schloss und seine Bewohner“ nur noch bis Sonntag, 7. Oktober 2012 geöffnet !

30.09.2012 - KISSLEGG. Die aktuelle Ausstellung zur Kißlegger Geschichte, die schwerpunktmäßig die Geschichte des Neuen Schlosses, seiner Besitzer und seiner Bewohner zum Thema hat, neigt sich dem Ende entgegen. Alle Interessenten möchten wir nochmals herzlich zu einem Besuch der Ausstellung einladen. Die Öffnungszeiten sind am Sonntag, 30.09. und am Mittwoch 03.10. (Tag der Deutschen Einheit) von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr, außerdem am Dienstag, Donnnerstag und Freitag 02., 04. und 05. Oktober, jeweils von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Am Sonntag, 07. Oktober, endet die Ausstellung. Da dies der Tag der Bürgermeisterwahl in Kißlegg ist, die ebenfalls im Neuen Schloss stattfindet, kann die Ausstellung nochmals von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Auf Wunsch werden nochmals Sonderführungen angeboten, die über das Gästeamt (Tel. 07563-936-144) oder mit Archivbetreuer Weiland (Tel. 07563-920200) vereinbart werden können. tw


150. Geburtstag des Kißlegger Bildhauers Josef Schilt

30.09.2012 - KISSLEGG. Dem Bildhauer Josef Schilt aus Kißlegg widmet die Gemeinde Kißlegg ab Ende September eine Ausstellung im Neuen Schloss. Ortsheimatpfleger Heinz Linder hat über das Leben und Wirken von Josef Schilt geforscht und ist dabei auf so manche Überraschung gestoßen.

Josef Schilt kam am 25. Oktober 1862 in Kißlegg auf die Welt. Die Bildhauerkunst erlernte er bei Meistern in Isny, Gebrazhofen und Tettnang. Danach zog es ihn aus dem Allgäu hinaus, und er ging nach Stuttgart, um zu arbeiten, dann nach München. Dort war er zunächst in einem Atelier für christliche Kunst tätig. 1890 schrieb er sich an der „Königlich bayerischen Academie der bildenden Künste“ bei Professor Syrius Eberle ein. In Augsburg leitete er sieben Jahre lang eine Bildhauerei; in Freiburg gründete er gemeinsam mit einem aus Aichstetten stammenden Architekten ein eigenes Geschäft und blieb drei Jahre im Breisgau. Danach kehrte er in seine Heimat Kißlegg zurück. Hier arbeitete Josef Schilt als selbständiger Bildhauer (Holzbildhauer) bis zu seinem Tod am 27. Januar 1939. Er schuf Skulpturen für Kirchen und Kapellen in Wolfegg, Leupolz, Immenried, Zaisenhofen, Kißlegg, Merazhofen und Unterdrackenstein (Göppingen). Auf mysteriösen Wegen kamen Werke von ihm nach Portugal. Eine lebensgroße Herz-Jesu-Statue schaffte es sogar bis nach Brasilien. Josef Schilt war zwei mal verheiratet. Seine erste Frau starb bereits nach anderthalb Ehejahren. Aus seiner zweiten Ehe mit Josefa Fuchs gingen vier Kinder hervor, von denen drei früh starben. Die Tochter des vierten Kindes wiederum, Josef Schilts Enkelin, lebt bis heute in Kißlegg und hat Ortsheimatpfleger Heinz Linder teilweise bei den Recherchen geholfen. Vieles hat Heinz Linder aber auch dem Zufall zu verdanken, wie beispielsweise den Fund zweier Meldungen im Argen-Boten, der früheren Wangener Zeitung, nach denen Schilt einen Kreuzweg in das heute polnische Reichenbach (polnisch: Dzierzoniów) geliefert hat, oder auch die Meldung in einer Ausgabe des Wochenblatts 2004, dass im Keller des Neuen Schlosses in Kißlegg die aus Ton gefertigten Entwürfe für Kreuzwegstationen von Josef Schilt gefunden worden seien, und zwar für den Kreuzweg in der Stadtpfarrkirche St. Martin in Wangen. Das Ergebnis der biographischen Recherchen sowie zahlreiche Kunstwerke von Josef Schilt sind von Sonntag, 30. September bis Sonntag, 16. Dezember 2012 in und vor der Kapelle im Neuen Schloss Kißlegg zu besichtigen. Der Eintritt in diese Ausstellung ist frei. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr. tw und SZ Wangen vom 21.09.2012.

Josef Schilt
Bildhauer Josef Schilt (1862-1939)   
(Foto: privat)



Ausstellung „Das Neue Schloss und seine Bewohner“ ist eröffnet

17.06.2012 - KISSLEGG. In den Museumsräumen des Neuen Schlosses in Kißlegg wurde eine weitere große Ausstellung zur Geschichte des Schlosses eröffnet. „Das Neue Schloss und seine Bewohner - Ein Streifzug durch 450 Jahre Geschichte“. Die jetzige Ausstellung ergänzt die 2010 zur neueren Geschichte des Schlosses gezeigte, die sich mit der Zeit seit dem Tod der letzten adligen Bewohnerin des Schlosses befasste. Es geht nun um die Zeit zuvor, angefangen von den frühesten Spuren adliger Wohngebäude in Kißlegg über das Schloss des Grafen Gabriel von Hohenems aus der Zeit um 1565 bis hin zum Schlossbau des Grafen Hans Ernst II. zu Friedberg und Trauchburg, der 1721-1729 von Baumeister Johann Georg Fischer das heute noch stehende barocke Schloss errichten ließ. Die Ausstellung umfasst nicht nur die Baugeschichte, sondern auch die Geschichte der Bewohner und Bewohnerinnen, ihres Dienstpersonals, ihrer Tätigkeiten als Herren in Kißlegg, auswärts in Kriegsdiensten und in der Politik. Spuren der Frömmigkeit und Wohltätigkeit der Schlossbewohner kann man in der Ausstellung nachgehen, aber auch ihre Nebenbeschäftigungen wie Literatur, Musik, Kunst und natürlich die Jagd werden thematisiert. Die Ausstellung vereint alte Archivalien, Gemälde, Fotographien und Gegenstände. Mehrere Medienstationen (Film, Bilderschau, Hördokument) ergänzen die zahlreichen originalen Objekte und Reproduktionen. Die umfangreichen Begleittexte zur Ausstellung sind in einer Broschüre zusammengefasst, die beim Gäste- und Bürgerbüro erworben werden kann, Preis 6 EUR. Über das Begleitprogramm informiert ein Flyer, der ebenfalls im Gäste- und Bürgerbüro erhältlich ist (Tel. 07563-936-142). Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Oktober geöffnet. tw

Ausstellung 2012 Blick in die  Ausstellungsräume im 2. OG des Neuen Schlosses.

(Foto: tw)



100 Jahre Schule Immenried

14.10.2011 - IMMENRIED. Die Fertigstellung des Schul- und Rathauses in Immenried jährt sich 2013 zum 100. Mal. Dieses Jubiläum soll gebührend gefeiert werden. Auf Initative von Rektorin Evelyn Gomm-Doll hat sich deshalb bereits zwei Mal ein Arbeitskreis zur Vorbereitung des Jubiläums getroffen. Der Arbeitskreis bittet nun alle heutigen und ehemaligen Immenrieder, in ihren Fotoalben und Schulunterlagen nach interessanten Bildern, Schriftstücken, Zeugnissen u. ä. zu stöbern und sie für das Jubiläum zur Verfügung zu stellen. Die Unterlagen werden gescannt und gleich wieder an die Eigentümer zurückgegeben, so dass nichts verloren gehen kann. Der Arbeitskreis freut sich auch über Geschichten und Anekdoten aus dem Schulalltag früherer Zeiten, an die sich ehemalige Schüler, Lehrer und Einwohner von Immenried noch erinnern können und die es wert wären, festgehalten zu werden. Kontaktperson ist Gesamtelternbeiratsvorsitzender Bernd Mauch, Kißlegg, Tel. 07563-3151, email b.mauch@t-online.de.


Riedgarten und Langenacker

13.03.2011 - KISSLEGG. Auch ein kleiner Allgäuer Weiler hat seine eigene, bewegte Geschichte. Das stellt die neu erschienene Chronik „Riedgarten und Langenacker im Wandel der Zeit“ unter Beweis. Auf 185 Seiten behandelt sie zunächst die Ursprünge der beiden Orte und der benachbarten Höfe und ihre Entwicklung zur Zeit der Herrschaft Kißlegg und bis zum Übergang zur Milchwirtschaft (von Gemeindearchivbetreuer Thomas Weiland), dann die Ereignisse in Riedgarten und Langenacker seit September 1939, den Einzug der Technik in den Ort, die frühere Sennereigenossenschaft Riedgarten sowie die Wassergemeinschaft Unterriedgarten (von Norbert Stützenberger). Alte Sagen aus Riedgarten runden, zusammen mit einem kleinen „Album“ von Bildern aus Riedgarten und Langenacker, den allgemeinen Teil der Chronik ab. Es folgt eine ausführliche Dokumentation der einzelnen Höfe und Häuser, dreißig an der Zahl, jeweils mit einer Übersicht über die Hofbesitzer, teilweise seit den Zeiten Kaiser Maximilians I, Fotos und alten Plänen der Häuser, alten Hausbeschreibungen und Grundrissen sowie Daten zur Hausgeschichte in chronologischer Reihenfolge. Zur Vorstellung des Buches im „Burgermoosstüble“ in Oberriedgarten konnte Organisator und Mitautor Norbert Stützenberger neben den „betroffenen“ Einwohnern von Oberriedgarten, Unterriedgarten und Langenacker als Vertreter des Fleckens Kißlegg auch Ortsheimatpfleger Heinz Linder und Heimatforscher Bernd Mauch begrüßen. Der Autor, Gemeindearchiv-Betreuer Thomas Weiland erläuterte den Aufbau der Chronik und sprach die Stellen im Buch an, die besondere Beachtung verdienen. Das Buch kann weiterhin bei Norbert Stützenberger in Kißlegg Unterriedgarten, Tel. 07563-2446, bestellt werden. TW


50 Jahre Bürgerschloss Kißlegg

26.02.2010 - KISSLEGG. Es ist jetzt genau 50 Jahre her, dass der Gemeinderat einen historischen Beschluss fasste: "Die Gemeinde Kißlegg kauft das neue Schloss und wird somit Eigentümer dieses barocken Kleinods". Mit der Eröffnung der Sonderausstellung "50 Jahre Bürgerschloss" am Freitag, 26. Februar um 18 Uhr will die Gemeine Kißlegg an dieses historische Datum im Jubiläumsjahr erinnern. Alle Kißlegger Bügerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen. Das gesamte Jahr 2010 steht unter dem Zeichen des Jubiläums. Alle Informationen dazu finden Sie in der Jubiläumsbroschüre, die im Gäste- und Bürgerbüro erhältlich ist.


Heimatbuch erhält zweite Auflage

31.10.2008 - KISSLEGG. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest hat Autor und Herausgeber Alois Merk aus Kißlegg-Riehlungs eine zweite Auflage seines beliebten und spannenden Heimatbuches "Damals in Dürren" vorgelegt. Nachdem die erste Auflage schon kurz nach der Buchvorstellung vergriffen war, wird der Band nochmals nachgedruckt.

Das Buch umfasst 132 Seiten mit über hundert Bildern, davon 16 farbig gedruckt. Das Werk ist ein umfassender Streifzug durch die Geschichte des Allgäuer Hofgutes Dürren, das im Jahre 1100 erstmals urkundliche Erwähnung fand und damals zum Kloster St. Gallen gehörte. Es geht um die Geschichte von Gersunried-Dürren, Arnsberg, die Haus- und Hofgeschichte von Dürren mit den vielen Hofbesitzer-Folgen, um Politik, um Brände sowie um Liebe und Leid der früheren Generationen.

Im Anhang steht ein Bericht über das Arresrieder Moos mit dem Torfwerk. Das Buch ist zum Preis von 19,80 Euro erhältlich und kann im Bürger- und Gästeamt Kißlegg, Telefon 07563 / 936143, sowie bei der Ortsverwaltung Waltershofen, Telefon 07563 / 92110, und Alois Merk, Telefon 07522 / 21133, bis spätestens 10. November bestellt werden. Eine weitere Auflage ist nicht geplant. (Schwäb. Zeitung vom 31.10.08)


Das historische Datum: 20.06.2008 - 300 Jahre Waldburg-Wolfegg in Kißlegg

20.06.2008 - KISSLEGG. Dreihundert Jahre sind vergangen, seit die Herrschaft Kißlegg mit Waltershofen und Rötsee an die Grafen von Waldburg-Wolfegg übergegangen ist. Am 20. Juni 2008 nahmen die Gräfin Maria Anna von Waldburg-Wolfegg geb. von Schellenberg und ihr Gemahl Graf Ferdinand Ludwig von Waldburg-Wolfegg die Huldigung der bis dahin schellenbergischen Untertanen in Kißlegg entgegen. Das Haus Waldburg-Wolfegg blieb bis 1798, mit seiner Linie Waldburg-Wolfegg-Waldsee bis heute Besitzer des sog. Wolfegg'schen Schlosses in Kißlegg.

Kißlegg war ein Kunkellehen

Die Waldburger traten das Erbe der Freiherren von Schellenberg zu Kißlegg an, deren letzter männlicher Sproß, Franz Christoph von Schellenberg, der Vater der Gräfin Maria Anna, am 05. Mai 1708 verstorben war. Schon vor dessen Tod hatte sich ein Streit um die Erbfolge zwischen verschiedenen anverwandten Adelshäusern abgezeichnet. Doch man erinnerte sich plötzlich, dass Kißlegg bereits früher einmal, umdas Jahr 1300, an eine Erbtochter übergegangen war, als nämlich die Tochter des Berthold von Kisilegge Burg und Herrschaft an ihren Gemahl Tölzer von Schellenberg gebracht hatte. Außerdem hatte das Kloster St. Gallen, das auch 1708 noch über einen großen Teil der Schellenbergischen Güter in Kißlegg sowie über Waltershofen und Sigrazhofen die Lehenshoheit besaß, bereits 1392 ausdrücklich das Recht der weiblichen Nachkommen auf die St. Gallischen Güter, „als ob sie Knaben wären“; anerkannt. Die Schellenbergische Herrschaft konnte somit als „Kunkellehen“; gelten, als Lehen, das an weibliche Nachkommen vererbt werden kann. So schien auch 1708 die Rechtslage klar zu sein; trotzdem entstand ein Rechtsstreit, der sich lange Jahre hinzog und in den auch die Familie von Schellenberg zu Hüfingen, die sich 350 Jahre vorher von der Kißlegger Linie abgespalten hatte, verwickelt war.

Epitaph von 1708 Epitaph des Freiherrn Franz Chrisoph von Schellenberg (+ 1708) und seiner Ehefrau und Cousine Maria Anna Renata von Schellenberg (+1715) in der südlichen Seitenkapelle der Pfarrkirche Kißlegg. (Foto: tw)


Schellenbergisches Erbe im Elsass

Zum Schellenbergischen Erbe gehörte auch das Dorf Fessenheim (Fessenheim-le-Bas) und weitere Güter im Unterelsaß nordwestlich von Straßburg, das die Schellenberger durch Heirat in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erworben hatten. Freiherr Franz Christoph und seine Geschwister hatten auf einer Burg bei Maursmünster (Marmoutier) im Elsass das Licht der Welt erblickt, und im 17. Jahrhundert scheinen die Freiherren eine rege Reisetätigkeit zwischen ihren Besitzungen im Elsass und im Allgäu entfaltet zu haben. Graf Ferdinand Ludwig und seine Ehefrau erhielten den elsässischen Besitz erst nach dem Tod der Mutter der Gräfin, Freifrau Maria Anna Renata von Schellenberg, im Jahr 1715. Im Jahr 1719 trennten sich Maria Anna und Ferdinand Ludwig von Wolfegg von den elsässischen Gütern, um das Geld später (1727) in eine Erweiterung ihrer Kißlegger Herrschaft zu investieren. (TW)


Buchvorstellung lockt zahlreiche Zuhörer

14.06.2008 - KISSLEGG. Heimatliebe und der Wunsch, kleine Geschichten und Begebenheiten der engeren Heimat nicht dem Vergessen anheim fallen zu lassen, haben Alois Merk aus Riehlings zum Heimatforscher und Buchautor werden lassen. In der "Alten Schule" in Waltershofen stellte Merk sein Buch der Öffentlichkeit vor.

"Damals in Dürren" ist der Titel des Heimatbuches, in dem Alois Merk weit zurückgreift, bis zur ersten Besiedelung durch die bereits christianisierten Alamannen, und das mit Episoden aus dem Leben des Ministers a.D. Dr. Oskar Farny endet, der 50 Jahre lang auch Gemeinderat im damals noch selbstständigen Waltershofen war.

Wie sehr das Thema interessiert, bewies der Besucherandrang bei der Buchvorstellung, die beinahe den räumlichen Rahmen des ehemaligen Schulhauses sprengte. Schon seine Mutter hatte hier 1910 die Schulbank gedrückt, später auch Alois Merk. "Hier habe ich meine ersten Tatzen und Hosenspanner bekommen", erinnerte sich Merk und zeigte sich fast überrumpelt von den vielen Gästen im Saal. Darunter Farny-Geschäftsführer Elmar Bentele, der mit einer Spende der Brauerei einen maßgeblichen Beitrag zur Veröffentlichung geleistet hat, sowie Dr. Jörg Leist, der Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege Württembergisches Allgäu ist.

"Ich bin75 Jahre alt, habe vier Kinder und zehn Enkel, war Zimmermann und Maurermeister und die vergangenen 20 Jahre bei der Stadt Wangen beschäftigt", listete Merk seine biographischen Eckdaten auf. Sein 131 Seiten starkes Heimatbuch, mit vielen Fotos und Zeitungsausschnitten ist hauptsächlich in den vergangenen zwei Jahren entstanden. Der erste Teil ist ein Streifzug durch die Geschichte des Weilers Dürren und der umliegenden Orte und Burgen in der Zeit zwischen 1100 und 1800.

"Ich bin der Herr in Dürren", lässt Merk fiktiv die Argen sagen, wenn sie mal wieder für Überschwemmungen gesorgt hat und ganze Burgen abrutschen lässt. Der zweite Teil ist dem Hofgut Dürren und der Familie Farny gewidmet. Im Anhang beschäftigt sich Merk mit dem Farny'schen Torfwerk im Arisrieder Moos. Für den Brenntorf aus Arisried wurde im 19. Jahrhundert Werbung in Berliner Zeitungen veröffentlicht, hat Merk herausgefunden.

Auf der Höhe in Riehlings geboren und aufgewachsen, 200 Meter oberhalb von Dürren, hatte Merk im wahrsten Sinn des Wortes den Überblick, und ist wohl immer schon mit wachen Augen durchs Leben marschiert. In sein Heimatbuch sind viele persönliche Erlebnisse und Anekdoten eingeflossen. Merk war Sänger in der Dürrener Kapelle und hat mit Oskar und Elisabeth Farny die Eiserne Hochzeit gefeiert. Ganz genau erinnert er sich noch daran, wie Generalfeldmarschall Rommel einen Tag vor seinem erzwungen Tod mit dem Flugzeug in Dürren landete, um seinen Freund aus Militärtagen in Weingarten, Oskar Farny, einen Abschiedsbesuch zu machen. Dass Oskar Farny auf der B 18 mit dem Pferdeschlitten Rennen austrug, das kann sich heute bestimmt keiner mehr vorstellen. Dr. Jörg Leist gratulierte Alois Merk zu seinem Buch mit "vielen geschichtlichen Fakten und sehr persönlichen Erinnerungen und Meinungen". (SCHWÄBISCHE ZEITUNG VOM 14.06.2008)


Microfiche-Sammlung ergänzt

01.11.2007 - KISSLEGG. Im Kißlegger Pfarrarchiv stehen seit dem Jahr 1997 Microfiche-Kopien der Kirchenbücher des Württembergischen Allgäus für die Nutzung durch Heimat- und Familienforscher bereit. In Zusammenarbeit mit dem Diözesanarchiv Rottenburg und der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im Württembergischen Allgäu konnte diese Microfiche Sammlung nun nahezu komplettiert werden. Die bislang noch nicht vorhanden gewesenen Kirchenbücher der Seelsorgeeinheit Bad Wurzach (abgesehen von Arnach und Seibranz, die noch nicht ordentlich verfilmt sind) sowie die Kirchenbücher von Mooshausen wurden jetzt ebenfalls in Form von Microfiches der Sammlung angegliedert, womit der Bereich des Württembergischen Allgäus mit 54 Pfarreien nunmehr fast vollständig abgedeckt ist. Der Leiter der Sammlung, Karl-Heinz Weber aus Leutkirch, hat bereits die entsprechenden Indices erstellt, so dass interessierte Forscher die Quellen bereits nutzen können. Weitere Informationen unter Microfiche-Sammlung. (TW)


Broschüre führt durch Kapellenland

07.09.2007 - KISSLEGG. Sie sind historische Kleinode, oft liebevoll gepflegte Orte der Einkehr und des Gebets. Die Rede ist von den Kapellen, die in großer Zahl in der Region zu finden sind. In Kißlegg stellt Ortsheimatpfleger Heinz Linder mit viel Engagement 32 Kapellen in der Broschüre „Kißlegger Kapellenland - reich an Zeichen des Glaubens" vor.

„Heinz Linder macht alles mit Vollgas", hatte Bürgermeister Dieter Krattenmacher gestern im gut besetzten Esthersaal des Neuen Schlosses den Schöpfer der neuen Broschüre vorgestellt. Dass er mit dieser Beschreibung genau richtig lag, davon konnten sich die Gäste schon kurz darauf überzeu- gen, als der mit vor Begeisterung blitzenden Augen sein Werk erklärende Heinz Linder vor ihnen stand. Sichtlich Freude hat es dem engagierten Heimatpfleger und langjährigen Kirchen seiner Heimat zu erkunden, zu beschreiben und zu fotografieren.

Dabei gehen seine Ausführungen in der Broschüre weit über „trockene" Fakten hinaus. Vielmehr finden sich unter anderem auch wunderbare Geschichten und Anekdoten darüber, was die Kapellen oder die Heiligenfiguren darin für einzelne Bürger bedeutet haben, oder welche persönlichen Schicksale damit verbunden sind. „Jede der 32 Kapellen hat ihre eigene Geschichte. Mal war es eine überwundene Krankheit, Kriegserlebnisse oder der fromme Wunsch, dem Herrgott .auch in der Einöde einen passenden Platz zu schaffen", schreibt Bürgermeister Krattenmacher dazu in seinem Grußwort in der Broschüre.

Besonders schön ist die Anekdote von der Kapelle in Dürren. Diese wurde erweitert und mit einer Gruft für das Ehepaar Oskar und Elisabeth Farny von der gleichnamigen Brauerei versehen. „Dabei hat der Maurer einen Stein weggelassen, damit der Oskar seiner Elisabeth auch weiterhin das Händchen halten kann", erzählt Heinz Linder schmunzelnd.

Ein Stichwortverzeichnis erklärt kurz, welche Heiligen in den Kapellen vorkommen und was ihre Schutzfunktionen sind. Sehr praktisch ist die große Übersichtskarte, die sich am Ende des 94 Seiten starken Büchleins findet, denn sie zeigt genau die Standorte der Kapellen und bietet die Möglichkeit, sie anhand der Karte zu erwandern oder mit dem Rad abzufahren.

Buchvorstellung
Bürgermeister Dieter Krattenmacher und Ortsheimatpfleger Heinz Linder stellen die Broschüre „Kißlegger Kapellenland - reich an Zeichen des Glaubens“ vor.

Foto: Schwäbische Zeitung Wangen

400 Aufnahmen sind gemacht

90 hochwertige Farbbilder enthält die Broschüre. Diese machen Appetit darauf, die kleinen Kunstwerke inmitten der herrlichen Allgäu-Landschaft selbst zu erkunden. 400 Aufnahmen hat Linder nach eigenem Bekunden gemacht, oft ist der engagierte Kißlegger mehrmals zu einer Kapelle gefahren - „so lange, bis das Licht stimmte". Eigentlich ist der Kapellenführer eine Familienproduktion, Ehefrau, Schwiegertochter und Enkel Kevin haben Linder kräftig unterstützt. Letzterer vor allem bei technischen Dingen. „Opa, da musst Du 'Attribute' drücken, dann geht das alles wieder", dieser Satz sei häufiger gefallen, verrät Linder gestern den Zuhörern im Schtoss. Erinnert wurde bei der Präsentation immer wieder an die vielen „Heinzelmännchen", die sich das ganze Jahr über ehrenamtlich um die Kapellen kümmern. „Danke für jedes Blümchen und für jedes Steinchen, das Sie aus der Kapelle hinausgetragen haben", wandte sich Bürgermeister Krattenmacher an die anwesenden „Kapellenpflegerinnen".

Die Broschüre ist in einer Auflage von 10 000 Stück erschienen. Sie ist im Bürgerbüro im Neuen Schloss gegen eine Schutzgebühr von einem Euro erhältlich. (Stefanie Wex; SCHWÄBISCHE ZEITUNG vom 07.09.2007)


Mauerreste beim Neuen Schloss entdeckt


09.08.07 KISSLEGG. Bei den Vorbereitungen zur Kellersanierung des Neuen Schlosses und der Sanierung der Schlossmauer am kleinen Schlosspark in Kißlegg wurden in den vergangenen Tagen an einzelnen Stellen Schürfgrabungen vorgenommen. Zur Überraschung aller traten rechtwinklig zur Schlossmauer in Richtung Hotel Ochsen sehr alte Fundamente zu Tage. Diese Fundamente gehörten zu einem Nebengebäude des Schlosses und dürften nach ersten Schätzungen von Archäologen des Landes zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert zu datieren sein. Damit sind diese Fundamente älter als die, die unter dem Neuen Schloss vorgefundenen. Die Gemeinde ließ das freigelegte Fundamentstück noch während des Parkfests zur Besichtigung offen. Anschließend soll es wieder zugeschüttet werden, damit es nicht beschädigt wird. Ob weitere Grabungen stattfinden oder das Fundament gar im Schlosspark eine Funktion erhält ist noch unklar (DER KISSLEGGER 09.08.07). Details zu dem Nebengebäude siehe unter „Beiträge“ auf dieser Homepage.


Historie von Waltershofen

19.04.07 KISSLEGG-WALTERSHOFEN. Auf Initiative von Ortsvorsteher Bachmann trafen sich kurz vor Ostern geschichtlich interessierte Bürger von im Sitzungssaal der Ortschaftsverwaltung. Otto Gletter, Willi Stützle, Alois Merk, Peter Müller und Rudolf Hauber bilden eine Arbeitsgruppe, deren Ziel es ist, das vorhandene Wissen über die Geschichte von Waltershofen zusammenzuführen und aufzuarbeiten, um es für die Zukunft zu sichern. Die Koordination der Arbeiten übernimmt Ortsvorsteher Bachmann im Sinne der Ortschaft Waltershofen und der Gemeinde Kißlegg. Das Ergebnis der Zusammenarbeit soll langfristig in einem oder mehreren Büchern zusammengefasst werden. Ortsvorsteher Bachmann bittet die Bevölkerung von Waltershofen und Kißlegg um Mithilfe. Wer im Besitz von Zeitungsausschnitten Bildern, Postkarten, und ähnlichen Dokumenten ist und diese zum Kopieren zur Verfügung stellen will, soll sich an die Mitglieder der Arbeitsgruppe wenden. DER KISSLEGGER 19.04.07.


Emmelhofer Buch neu aufgelegt

20.12.06 - KISSLEGG. Die Dorfgemeinschaft Emmelhofen hat das 2005 erschienene Buch „Emmelhofen und Hunau - Unsere Heimat-Unser Dorf“ neu aufgelegt, nachdem die Erstauflage bereits vergriffen war. Das Buch ist erhältlich bei Emil Kolb in Emmelhofen, Tel. 2492, und bei Radio Weiland, Schlossstr. 55, Kißlegg, Tel. 07563-920200. Es behandelt die Geschichte der früheren Gemeinde Emmelhofen und schwerpunktmäßig der Ortschaften Emmelhofen und Hunau. Auf eine kurze Darstellung der allgemeinen Geschichte folgt eine detaillierte Chronik der einzelnen Höfe und Häuser von Emmelhofen und Hunau.


Das historische Datum: 13.11.2006 - Kißlegg seit 200 Jahren württembergisch

13.11.06 - KISSLEGG. Genau 200 Jahre sind vergangen, seit Kißlegg an das Königreich Württemberg gefallen ist. Am 13. November des Jahres 1806 fand in der Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich die Erbhuldigung der neuen Untertanen statt, die ein württembergischer Kommissär stellvertretend für König Friedrich I. vornahm. Im Rahmen eines Konzerts zum „Ende der oberschwäbischen Hofmusik“ erinnerte bereits im September 2006 Berthold Büchele aus Ratzenried an dieses Ereignis. Eine Dokumentation zum Thema findet sich unter „Beiträge“. TW


Das historische Datum: 26.01.2006 - 400. Todestag des Hans Ulrich von Schellenberg

13.11.06 - KISSLEGG. Mehr als 450 Jahre lang residierte in Kißlegg die aus dem heutigen Fürstentum Liechtenstein stammende adlige Familie von Schellenberg. Viele ihrer Mitglieder machten auswärts Karriere, als Kriegsherren, königliche Ratgeber, Verwaltungsbeamte und als Geistliche. Von denen, die hier im Ort sesshaft blieben und sich um die Geschicke ihrer angestammten Herrschaft kümmerten, hat Hans Ulrich von Schellenberg die sichtbarsten Spuren hinterlassen. Er regierte Kißlegg fast 60 Jahre lang im bewegten Zeitalter der Reformation und der Glaubenskriege. Vor genau 400 Jahren, am 26. Januar des Jahres 1606, ist er verstorben. Näheres hierzu ist nachzulesen unter „Beiträge“. TW

 
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